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Der Heimarbeitsplatz musste zu Beginn der Corona-Pandemie schnell und plötzlich her: Küchentisch & Co. mutierten zum improvisierten Schreibtisch. Mittlerweile ist das Arbeiten von zu Hause für viele zum Dauerzustand geworden. Studien zeigen, dass Arbeitnehmer:innen wie Arbeitgeber:innen die Vorteile durchaus zu schätzen wissen. Der Schreibtisch braucht also einen festen Platz, vernünftige Technik und eine Portion Nachhaltigkeit.
Seit dem ersten Lockdown während der Corona-Pandemie arbeiten viele Menschen von zu Hause. Das Pendeln fällt weg, Dienstreisen sind gestrichen und die Produktion nimmt ebenfalls ab. Etwas Positives haben diese Maßnahmen: Wir alle atmen ein wenig auf – gemeinsam mit der Umwelt. Denn das alles verringert die Emissionen und damit auch die Schadstoffe in der Luft. Das Home Office ist also ein guter Anfang für einen nachhaltigen Alltag. Und da geht noch mehr!
1. Arbeitsplatz ökologisch einrichten
Wenn die bisherige technische Ausstattung nicht ausreicht, kann man sich nach wiederaufbereiteten Geräten umschauen: Monitor, Drucker, Laptop oder Rechner gibt es als gebrauchte und generalüberholte Variante. Das spart nicht nur Geld, sondern verlängert die Lebensdauer der Geräte – und das ist enorm nachhaltig.
Büromöbel, sofern nötig, sollten möglichst aus nachhaltiger Produktion kommen. Dafür bieten sich heimische Hölzer aus der deutschen Forstwirtschaft an. Dazu gehören Fichte, Kiefer, Ahorn, Buche, Nussbaum, Eiche, Kirsche, Erle oder Esche.
Sie sind allein wegen des kurzen Transports generell nachhaltiger als die exotischen Pendants. Auch Bambus gilt als relativ nachhaltig, weil es sehr schnell wächst und die Bambusproduktion die Umwelt wenig belastet. Allerdings kommt das Holz meist aus Asien und das bringt lange Wege mit sich. Auch bei kleinen Helferlein wie Locher, Tacker, Utensilos oder Schreibgeräten kann man darauf achten, welches Material verwendet wurde. Es muss heute längst nicht mehr die Plastik-Variante sein. Es gibt Bürozubehör aus Holz und recycelten Materialien.
2. Energie sparen
Wer früher den ganzen Tag im Büro verbracht hat, verbraucht nun natürlich deutlich mehr Energie als zuvor: Während in den Bürotürmen das Licht dauerhaft aus ist, brennt es in den Haushalten dank Home Office viel häufiger. Darum ist es wichtiger denn je, auf sparsame Geräte zu achten. Zusätzlich sollte man sein Bewusstsein für den Stromverbrauch im Haus schärfen. Bei Pausen oder längeren Telefonaten darf der Computer in den sparsamen Ruhezustand. Nach Feierabend ist es auch für den Kopf nicht schlecht, die Steckerleiste, an der das digitale Büro hängt, komplett vom Strom zu trennen. Selbst ausgeschaltete Geräte können nämlich noch Strom verbrauchen, vom Stand-by-Modus ganz zu schweigen.
Das Umweltbundesamtes schätzt, dass in Deutschland jede Stunde zwei Großkraftwerke nur damit beschäftigt sind, Strom für Geräte in Haushalten bereitzustellen, die gar nicht benötigt werden. Das wird sich mit den vielen neuen Heimarbeitsplätzen kaum verringern. Intelligente Steckerleisten trennen den Strom ganz automatisch zu programmierten Zeiten oder über digitale Assistenten wie Alexa oder Siri.
Wer zudem noch den Schein der guten alten Glühbirnen genießt, sollte spätestens jetzt auf LED oder Energiesparlampen umstellen. Völlig kostenlos und dazu enorm umweltfreundlich ist Tageslicht. Ein fensternaher Arbeitsplatz ist nicht nur nachhaltig, sondern zudem gut für das Gemüt. Denn Tageslicht wirkt sich positiv auf die Motivation, Leistungsfähigkeit und die Gesundheit aus.
3. Richtig heizen
Ein weiterer wesentlicher Umweltfaktor ist das Raumklima. Während die Heizung auf Minimalbetrieb laufen konnte, während man sich im wohlig-warmen Büro aufhielt, herrscht nun Dauerbetrieb. Auch das geht längst nicht nur auf Kosten der Umwelt sondern aufs Portemonnaie.
Am sinnvollsten ist es, nur die Räume zu heizen, in denen man sich aufhält, also tagsüber dort, wo der Schreibtisch steht. Die Heizung im Rest des Hauses wird erst kurz vor Feierabend wieder aufgedreht. Auch hierfür gibt es clevere Systeme, die per App oder Zeitschaltuhr die Temperatur in allen Räumen selbstständig regulieren.
Kalte Zugluft kann die Temperatur unangenehm herabsetzen, was die Heizkosten in die Höhe schießen lässt. Darum gilt: Türen möglichst geschlossen halten und Spalte an Fensterbänken und unter Türen abdecken. Die ideale Raumtemperatur liegt übrigens bei 18 bis 21 °C. Räume, die nicht stark genutzt werden, können auf 16 °C geheizt werden.
4. Die Heim-Kantine
Im Home Office muss man auf den warmen Mittagstisch aus der Kantine verzichten. Wer sich das Essen regelmäßig selber zubereitet, kann verstärkt auf regionale und saisonale Zutaten achten.
Eine Alternative ist Essen zum Mitnehmen. In Zeiten des Lockdowns, unter dem die Gastronomie schwer leidet, freuen sich lokale Imbisse und Restaurants sicherlich über neue Stammgäste. Allerdings sollte man bei „To-Go“-Angeboten für den Transport nach Hause auf eigene Behälter zurückgreifen. Das spart extrem viel Verpackungsmüll, von dem es schon vor der Pandemie viel zu viel gab. Je weniger Plastik, desto besser. Das gilt an allen Orten gleichermaßen.
Vergessene Blätter im Kopierer, verschwendete Ausdrucke von E-Mails, falsch sortierter Müll und überzählige Lebensmittel im Kühlschrank – wer sich schon immer über das mangelnde Umweltbewusstsein der werten Kolleginnen und Kollegen geärgert hat, hat endlich die Gelegenheit, es besser zu machen: im grünsten aller Home Offices.
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