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Energiewende & Bauen

Gemeinsam wohnen, lernen, leben – im Collegium Academicum

Auf dem Gelände eines ehemaligen US-Hospitals in Heidelberg-Rohrbach ist ein Wohnprojekt entstanden, das mehr ist als nur ein Ort zum Schlafen. Hier wird Gemeinschaft gelebt, Nachhaltigkeit großgeschrieben – und bezahlbarer Wohnraum für Studierende und Auszubildende geschaffen. Wer durch die weitläufigen Flure des Collegium Academicum geht, hört Stimmengewirr aus den Gemeinschaftsküchen oder das rhythmische Hämmern aus der Holzwerkstatt. Ein Ort voller Leben, Kreativität und Zukunftsvisionen.

Ein Zuhause aus Holz – nachhaltig, flexibel, Hightech

Der erste Eindruck? Warm, natürlich, lebendig. Das Collegium Academicum ist ein Gebäudekomplex, der atmet. Holz dominiert den vierstöckigen Neubau – von der tragenden Konstruktion bis zu den Innenwänden. Der nachwachsende Rohstoff schafft eine spürbare, angenehme Atmosphäre: Das Licht fällt durch große Fenster auf helle Holzflächen und verleiht den Räumen eine wohnliche Geborgenheit.

Doch hinter der einladenden Fassade steckt Hightech: Der Neubau erfüllt den KfW-Standard 40 Plus und ist damit besonders energieeffizient. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach und ein nachhaltiges Energiekonzept sorgen dafür, dass das Gebäude mehr Energie erzeugt, als es verbraucht.

Das Collegium Academicum im winterlichen Heidelberg.
Das Collegium Academicum im winterlichen Heidelberg. Quelle: Uli Hillenbrand

Neben dem Neubau wurde auch das historische Krankenhausgebäude saniert und neu konzipiert. Der Altbau des Collegium Academicum erreicht heute den Energieeffizienzstandard 55 und hat ebenfalls eine PV-Anlage auf den Gebäudedächern. Insbesondere die Dämmung vermeidet deutlich mehr Energie und Treibhausgase, als sie durch ihre Herstellung erfordert.

Ein Beispiel für eine WG im Neubau des Wohnheims.
Ein Beispiel für eine WG im Neubau des Wohnheims. Quelle: Myriam Thuerigen
Ein Beispiel für eine WG im Neubau des Wohnheims.
Ein Beispiel für eine WG im Neubau des Wohnheims. Quelle: Myriam Thuerigen

Gemeinschaft leben – Räume für Miteinander und Kreativität

Die Architektur des gesamten Wohnkomplexes unterstützt ein lebendiges Miteinander: Die Wohnungen sind flexibel konzipiert, mit verschiebbaren Wänden, die sich je nach Bedarf anpassen lassen. Heute ein großer Gemeinschaftsraum für das WG-Dinner, morgen ein ruhiger Rückzugsort zum Lernen – hier entscheidet die Gemeinschaft, wie sie leben will.

Wer die große, offene Aula im Erdgeschoss betritt, spürt das sofort: Hier wird diskutiert, getüftelt und gestaltet. Abends trifft man sich in der Gemeinschaftsküche zum gemeinsamen Kochen, und am Wochenende hilft man sich in der Fahrradwerkstatt.

Und oben, über den Köpfen der Bewohnerinnen und Bewohner? Ein Dachgarten, der sich über den gesamten Neubau erstreckt.

Selbstverwaltung und Bildung – ein Modellprojekt mit Vorbildcharakter

Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Selbstverwaltung. Die Bewohnerinnen und Bewohner organisieren sich eigenständig – von der Raumvergabe über die Finanzen bis hin zu den sozialen Regeln. Wer hier wohnt, gestaltet aktiv mit. Workshops, Seminare und Lesungen gehören zum Alltag und machen das Collegium Academicum zu einem Ort, an dem nicht nur gewohnt, sondern auch gelernt wird.

„Das Motto ‚Selbstbestimmtes Wohnen‘ hat dieses Projekt schon bei Planung und Bau von Anfang an geprägt. Denn die Bewohnerschaft verwaltet das gesamte Bauprojekt selbst und ermöglicht so bezahlbaren Wohnraum für sich und junge Menschen zukünftiger Generationen“, erklärt Juliane Walther, die das Projekt auf Seiten der UmweltBank begleitet hat. Die Kombination aus nachhaltiger Architektur und sozialem Anspruch setzt Maßstäbe – und inspiriert Städte und Wohnprojekte in ganz Deutschland.

Ein Vorbild für nachhaltiges Bauen und soziales Miteinander

Das Collegium Academicum ist mehr als ein gelungenes Bauprojekt – es ist ein Experiment für die Stadtentwicklung von morgen. Die Internationale Bauausstellung (IBA) Heidelberg, eine Exzellenzinitiative für Stadtplanung, förderte innovative Konzepte und begleitete die Errichtung des Neubaus sowie die Sanierung des Bestandsgebäudes. Bereits 2015 wurde das Vorhaben als IBA-PROJEKT unter dem Motto „Wissen | schafft | Stadt“ ausgezeichnet. Damit reiht sich das Wohnheim in eine Reihe wegweisender Projekte ein, die Antworten auf die städtebaulichen und gesellschaftlichen Herausforderungen der Zukunft liefern.

Auch wissenschaftlich dient das Collegium Academicum als Vorbild: Das Institut für Energie- und Umweltforschung (ifeu) begleitet das Projekt als Praxismodell für flächensparendes Wohnen mit hoher Lebensqualität. Ziel ist es, herauszufinden, wie nachhaltige Architektur, gemeinschaftliches Wohnen und Ressourcenschonung optimal miteinander verbunden werden können.

Ein Gruppenfoto bei der Eröffnung des Studierendenwohnheims.
Ein Gruppenfoto bei der Eröffnung des Studierendenwohnheims. Quelle: Myriam Thürigen

Möglich wurde das innovative Wohnprojekt durch die Förderung des Bundesministeriums des Innern und für Heimat sowie der Forschungsinitiative Zukunft Bau, die das Collegium Academicum als Modell für nachhaltiges und gemeinschaftliches Bauen und Wohnen unterstützen.

Das Collegium Academicum ist weit mehr als ein Wohnheim. Es ist eine Vision, die Wirklichkeit geworden ist. Ein Beweis dafür, dass nachhaltiges Bauen, bezahlbarer Wohnraum und gelebte Gemeinschaft kein Widerspruch sein müssen. Wer hier einzieht, bekommt nicht nur ein Zimmer – sondern ein Zuhause, das mit seinen Bewohnerinnen und Bewohnern wächst.

Warum UmweltBank?

Bei der UmweltBank setzen wir auf ein modernes Verständnis von Wirtschaftlichkeit: Nachhaltigkeit und Ertrag gehen bei uns Hand in Hand. Mit unseren Umweltprojekten leisten wir einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz. Gleichzeitig ermöglichen wir unseren Kundinnen und Kunden, ihr Geld gewinnbringend anzulegen.