Finanzierung durch Solarkredit – meist geht's nicht ohne 

Wer langfristig von Solarstrom profitieren möchte, muss zuerst eins tun: selbst investieren. Wie hoch die Kosten sind, lässt sich pauschal nicht sagen. „Sie variieren sehr stark je nach Konfiguration, Modultyp, Qualität und Größe der Anlage“, erklärt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Solarwirtschaft e. V. Um die finanzielle Investition stemmen zu können, bieten sich beispielsweise spezielle Solarkredite an.

KfW-Förderung

Die staatliche KfW-Bankengruppe hat zur Förderung von PV-Anlagen und Batteriespeichern das Programm Erneuerbare Energien 270 aufgelegt. Damit ist es möglich, Photovoltaikanlagen zinsgünstig zu finanzieren – auch in Kombination mit anderen öffentlichen Fördermitteln. Die Mindestlaufzeit beträgt zwei Jahre

Gefördert werden:

  • Anschaffungskosten
  • Planungskosten
  • Projektierung
  • Installation der PV-Anlage

 

Wie hoch wird der KfW-Kredit sein?

Das lässt sich nicht pauschal beantworten. Die KfW-Bankengruppe nennt auf ihrer Website die aktuell gültigen Konditionen. Die Konditionenübersicht der Förderbank finden Sie hier.

 

Wie bekommt man den KfW-Kredit?

Die KfW-Förderung kann nicht direkt bei der KfW-Bankengruppe beantragt werden, sondern bei der eigenen Bank. Diese ermittelt den individuellen Zinssatz anhand folgender Faktoren:

  • Standort
  • Wirtschaftliche Verhältnisse
  • Qualität der Sicherheiten

  Wichtig: Der Antrag muss vor der Umsetzung des Photovoltaik-Projekts gestellt werden!

Gut zu wissen: KfW fördert auch gebrauchte PV-Anlagen

Die KfW-Bankengruppe vergibt auch Kredite für gebrauchte Photovoltaikanlagen, wenn diese bisher nicht von der KfW gefördert wurde und sofort eine Modernisierung mit Leistungssteigerung durchgeführt wird. 

Welche Bundesländer fördern PV-Anlagen und Batteriespeicher? 

Aktuell (Anfang 2023) fördert nur noch ein Bundesland die Anschaffung einer Photovoltaikanlage: Berlin. Geplant sind Förderprogramme in den Ländern Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt. Es steht jedem Bundesland natürlich frei eigene Förderprogramme aufzulegen. In der Vergangenheit hatten die meisten Länder (Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein) zwar Programme, die wurden aber eingestellt, da die Fördermittel ausgeschöpft waren.

Seit September 2022 gibt es in Berlin das Solar-Plus-Programm beschlossen. Gefördert werden der Kauf eines Batteriespeichers und ein Teil der Mehrkosten von Pho¬to¬vol¬ta¬ik¬an¬la-gen, die nicht auf einem Dach, sondern an der Fassade oder an denkmalgeschützten Häusern installiert werden. Folgende Fördersätze gibt es:

  • Stromspeicher in Ein- oder Zweifamilienhäusern: 300 Euro pro kWh Speicherkapazität, maximal 15.000 Euro
  • Stromspeicher in Mehrfamilienhäusern: bis zu 65 Prozent der Kosten für Anschaffung und Installation, maximal 30.000 Euro
  • PV-Anlage auf denkmalgeschütztem Gebäude: bis zu 65 Prozent der Mehrkosten gegenüber den Kosten für ein nicht denkmalgeschütztes Gebäude
  • PV-Fassadenanlage auf Bestandsgebäude: bis zu 65 Prozent der Mehrkosten gegenüber einer Aufdachanlage.

 

Darüber hinaus fördert das Programm die Erstberatung beim Steuerberater pauschal mit 226,10 Euro die Erstellung eines Dachgutachtens und die Kosten für den Umbau von Messplätzen wie den Einbau eines neuen Zählerschranks.

Den Förderantrag kann man bei der Investitionsbank Berlin-Brandenburg (IBB) in Papierform oder per Online-Portal stellen.

  Die Liste erhebt keinen Anspruch auch Vollständigkeit. Stand: April 2023.

Gut zu wissen: Regionale PV-Förderungen möglich

Neben bundes- oder landesweiten Fördermöglichkeiten gibt es auch Städte und Kommunen, die die Installation von Photovoltaikanlagen und Stromspeichern bezuschussen. Es ist empfehlenswert, dort direkt nachzufragen.

Förderung über die Einspeisevergütung

Die bekannteste bundesweite Förderung von PV-Anlagen ist die Einspeisevergütung. Betreiber:innen erhalten sie, wenn sie ihren Solarstrom ins öffentliche Netz einspeisen. Die Einspeisevergütung wird 20 Jahre lang gezahlt. Wie hoch sie ist, hängt vom Zeitpunkt der Inbetriebnahme der Anlage, von ihrem Standort und ihrer Leistung ab. Derzeit liegt sie für Photovoltaik-Anlagen bis 10 kWp bei 8,2 Cent pro eingespeister kWh. 

Gut zu wissen: Einspeisevergütung lohnt sich nicht immer

Die bisherige monatliche Verringerung der Einspeisevergütung (Degression) wird für Neuanlagen bis 2024 ausgesetzt. Danach wird sie nur noch halbjährlich um 1 Prozent gekürzt. Trotzdem lohnt es sich nicht, kleine PV-Anlagen allein wegen dieser Vergütung zu betreiben, denn die Erzeugungskosten liegen üblicherweise höher als die Einspeisevergütung. Die Förderung ist jedoch weiterhin eine gute Sache, um eine Photovoltaikanlage zur Eigenversorgung zu refinanzieren.

Indirekte Förderung durch hohen Eigenverbrauch

Da der aktuelle Strompreis derzeit viel höher ist als die Einspeisevergütung, lohnt es sich, einen hohen Eigenverbrauch des erzeugten Stroms anzustreben. Denn: Je mehr Ökostrom man verbraucht, desto weniger Strom der Netzversorger wird benötigt. So können Betreiber:innen von PV-Anlagen deutlich an Stromkosten sparen. Ein Tipp: Das gesparte Geld kann man dann gut weiterhin grün investieren. Zum Beispiel mit dem Tagesgeldkonto der UmweltBank – dem UmweltFlexkonto

Steuerliche Abschreibung

Gewerbliche Betreiber:innen können ihre Photovoltaik-Anlage steuerlich geltend machen und so eine erhebliche Entlastung bei der Steuer über mehrere Jahre erhalten. In der Regel gibt es drei Möglichkeiten:

  • Lineare Abschreibung: Bei diesem Modell lässt sich die PV-Anlage über 20 Jahre lang von der Steuer absetzen.
  • Investitionsabzug: Hier können direkt nach dem Kauf 40 Prozent der Investitions- oder Herstellungskosten abgesetzt werden.
  • Sonderabschreibung: Im Jahr der Anschaffung oder Herstellung der Photovoltaikanlage sowie in den folgenden vier Jahren ist eine Sonderabschreibung von bis zu 20 Prozent möglich.

Tipp: Steuerberatung lohnt sich

Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Sie Ihre jeweiligen Fördermöglichkeiten durchschauen: Die Hilfe eines Steuerberaters beziehungsweise einer Steuerberaterin ist empfehlenswert.

Die richtige Photovoltaik-Förderung für Ihr Projekt – unsere Checkliste

Es ist gar nicht so einfach, bei all den Fördermöglichkeiten den Überblick zu behalten und den richtigen Weg für das eigene Projekt zu finden. 

Mit unserer Förder-Checkliste kommen Sie ans Ziel:
 

  • Schritt 1: 
    Machen Sie sich erst einmal bewusst, inwieweit eine PV-Anlage für Sie lohnenswert ist und welches Modell das richtige ist. Lassen Sie sich auch unbedingt von Fachleuten beraten. Anlaufstelle kann beispielsweise die Verbraucherzentrale sein.
     
  • Schritt 2:
    Verschaffen Sie sich einen Überblick über den Markt. Es gibt viele verschiedene PV-Anlagen mit unterschiedlichen Vorteilen und unterschiedlichen Preisen. Auch hier sind eine fachkundige Beratung und eine gründliche Internet-Recherche zu empfehlen.
     
  • Schritt 3:
    Nun geht es darum, alle Fördermöglichkeiten für die eigene Photovoltaikanlage auszuschöpfen. Dazu ist es wichtig, zu wissen, wer ein solches Vorhaben überhaupt fördert. Das sind grob zusammengefasst der Bund, einzelne Bundesländer, aber auch einige Kommunen und Städte. In diesem Artikel bekommen Sie einen Überblick über die wichtigsten Fakten. Empfehlenswert ist es aber auch immer, bei der eigenen Kommune nachzufragen und mit anderen Photovoltaik-Betreiber:innen ins Gespräch zu kommen.
     
  • Schritt 4:
    Steht eine Fördermöglichkeit im Raum, heißt es leider noch nicht, dass man sie auch wirklich erhält. In der Regel sind Zuschüsse an Bedingungen geknüpft – beispielsweise wird häufig eine gewisse Größe der PV-Anlage vorausgesetzt. Erkundigen Sie sich also gut über Ihre persönliche Chance auf Förderung. 
     
  • Schritt 5:
    Ganz wichtig ist es, die Fördermöglichkeiten auszuloten und in der Regel auch zu beantragen, bevor Sie in die konkrete Planung und vor allem in die Umsetzung einsteigen. Erst nach der Zusage ist es ratsam, eine Photovoltaik-Anlage auch tatsächlich zu kaufen. Üblicherweise ist es schwer, für bereits erworbene Anlagen noch eine Förderung zu erhalten.
     

Sie haben hinter jeden Punkt einen Haken gemacht? Dann kann es losgehen mit Ihrem eigenen Photovoltaik-Projekt!

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