Umweltfonds: Rückblick 1. Quartal 2022

Das Jahr 2022 begann zunächst sehr zuversichtlich. Der deutsche Leitindex DAX markierte zu Jahresbeginn noch einen neuen historischen Höchstkurs. Diese Euphorie hielt jedoch nur kurz an und der Index ging im weiteren Verlauf in eine deutliche Korrektur über. Grund hierfür war zunächst der massive Anstieg der Inflationsraten in den USA und Europa. Die Zuspitzung des Ukraine Konflikts erreichte dann am 24. Februar ihren Höhepunkt und die unerwartete russische Invasion hält seitdem die Welt in Atem. In Folge des Angriffs verloren Aktien zunächst massiv an Wert, konnten sich aber dann wieder leicht erholen. Eine weitere Folge des Krieges war, dass die Preise für Rohstoffe wie Öl oder Gas deutlich anstiegen und für einen weiteren Inflationsanstieg sorgten. Die Inflationsrate in Deutschland lag im März 2022 bei +7,3 % (gemessen am Vorjahresmonat) und erreichte damit einen neuen Höchststand seit der Deutschen Vereinigung. Als Gegenmaßnahmen kündigte die Europäische Zentralbank (EZB) an, den Ankauf von Staatsanleihen bereits im Sommer auslaufen zu lassen. Außerdem wurde über eine Erhöhung des Leitzinses im Euroraum diskutiert, ein konkretes Datum, zu dem die Zinserhöhung erfolgen soll, wurden jedoch (noch) nicht genannt. Der drastische Anstieg der Teuerungsrate - vor allem bei Gas, Öl und vielen Lebensmitteln -, der wahrscheinliche Zinsschritt im Euroraum sowie die undurchsichtige Lage im Ukrainekonflikt und die damit einhergehenden geopolitischen Spannungen trugen im ersten Quartal zur Verunsicherung am Kapitalmarkt und bei den Anlegenden bei.

 

Der Ökoworld Growing Markets 2.0 (Fondsvolumen EUR 335 Mio.), der ausschließlich in Schwellenländer wie z.B. Südafrika, Indien, Brasilien investiert, verzeichnete seit Jahresbeginn mit einem Minus von 6,05 % den geringsten Rückgang unter den Aktienfonds. Positiv entwickelten sich dabei Unternehmen aus Ländern, die als Rohstoffexporteure von steigenden Rohstoffpreise profitieren aber geografisch vom russisch-ukrainischen Konflikt weit entfernt waren. Zu nennen sind vor allem Brasilien und Südafrika sowie Peru und Indonesien. Der Swisscanto Equity Fund Sustainable (Fondsvolumen EUR 1.229 Mio.) erlitt einen Kursrückgang in Höhe von 6,31 %. Der weltweit investierende Fonds wendet einen umfassenden Nachhaltigkeitsansatz an, der deutlich über die reine Vermeidung von Kontroversen und die Reduktion von Nachhaltigkeitsrisiken hinausgeht. Es investiert daher nur in Unternehmen, die eine positive Wirkung auf die 17 UN-Nachhaltigkeitsziele (SDG) haben. Am höchsten gewichtet waren Ende März die Branchen „Zugang zur Gesundheitsversorgung (18,33 %)“ sowie „Energieeffizienz (14,92 %)“. Der Aktienfonds B.A.U.M. Fair Future Fonds (Fondsvolumen EUR 167 Mio.), der sich auf kleine und mittelgroße Unternehmen fokussiert, musste einen Rückgang von 11,59 % hinnehmen. Das Anlageziel des Fonds ist es, ausschließlich in Unternehmen zu investieren, die Ressourcen so sorgsam und schonend einsetzen, dass die Ökosysteme der Erde nicht geschädigt werden. Über die erfolgsabhängige Vergütung des Fonds, der sogenannten „Performance Fee“, wurden 2021 erneut Spenden im Wert von mehr als 100.000 Euro an ausgewählte soziale Kinderhilfsprojekte weitergereicht.

 

Bei den von der UmweltBank angebotenen Mischfonds verzeichnet der Swisscanto Portfolio Fund Sustainable Balanced (Fondsvolumen EUR 2,11 Mrd.) mit 5,44 % den geringsten Wertrückgang. Der Mischfonds investiert global in Vermögenswerte, die aufgrund ihrer Lösungsbeiträge zu gesellschaftlichen Nachhaltigkeitsfragen profitabel wachsen. Das Portfolio soll darüber hinaus dazu beitragen, die CO²-Emissionen bis zum Jahr 2050 auf null zu reduzieren. Der geringere Aktienanteil des Fonds (max. 35 % und max. 65 %) waren auch der Hauptgrund, dass der Fonds keine allzu hohen Verluste erzielte. Knapp dahinter folgte der UmweltSpektrum Mix (Fondvolumen EUR 103 Mio.) mit einem Kursrückgang von 5,81 %. Der offensive Mischfonds investiert nach dem strengen Nachhaltigkeitsansatz der UmweltBank und hatte gegen Ende des ersten Quartals eine Aktienquote von 77,2 %. Investitionsentscheidungen werden dabei auf Basis einer Kombination aus ökologischen und ökonomischen Kriterien getroffen. Ziel des Fonds ist es, eine lebenswerte Welt für uns und kommende Generationen zu erhalten und zu schaffen. Die SDG-Schwerpunkte lagen im Berichtszeitraum auf den Themen Gesundheit und Wohlergehen, bezahlbare und saubere Energien, nachhaltige Städte und Gemeinden, nachhaltiger Konsum und Produktion sowie Maßnahmen zum Klimaschutz. Der Ökoworld Rock'n'Roll Fonds (Fondsvolumen EUR 337 Mio.) beendete das Quartal mit einem Wertverlust von 13,09 %. Der weltweit anlegende Mischfonds investierte dabei zu rd. 88 % in Aktien. Der Anlageschwerpunkt lag dabei mit 27,81 % in den USA, gefolgt von Deutschland (9,75 %) und Japan (9,45 %). Als sogenannter Elternfonds investiert der Fonds neben Aktien auch in zukunftsfähige Beteiligungen, wie zum Beispiel Studentenwohnheime, Kindergärten oder Universitäten.

 

Im ersten Quartal lag der Invest in Visions (Fondsvolumen EUR 893 Mio.) mit einem Plus von 0,54 % auf Platz eins unserer angebotenen Rentenfonds. Als Mikrofinanzfonds, der über seine Darlehensvergabe an Mikrofinanzinstitute über 570.000 Kreditnehmende in Schwellenländern (der Anteil an Frauen liegt hierbei bei 51 % mit einer durchschnittlichen Kreditsumme von 1.162 US-Dollar) wie z.B. Gemüsehändler/innen, Schneider/innen, Viehzüchter/innen und Handwerker/innen finanzierte, blieb er weitestgehend von den Verlusten an den Aktien- und Rentenmärkten verschont. Hingegen musste der SEB Green Bond Fund (Fondsvolumen EUR 240 Mio.) einen Kursrückgang von 3,24 % hinnehmen. Der Fonds investiert weltweit vorwiegend in grüne Anleihen, die sich direkt oder indirekt positiv auf die Umwelt und das Klima auswirken. Beispiele sind Projekte und Aktivitäten, wie Windparks, Wasseraufbereitungsanlagen, umweltfreundliche Transportmittel, nachhaltige Landwirtschaft und Abfallmanagement. Grund für den deutlichen Kursrückgang waren die Befürchtungen weiter steigender Zinsen, die bei festverzinslichen Wertpapieren zu Kursverlusten führten. Davon betroffen war auch der JSS Sustainable Bond EUR (Fondsvolumen 135 Mio.). Er verlor im ersten Quartal 5,24 %. Das Fondsportfolio bestand dabei ausschließlich auf in Euro lautende Anleihen von Ländern, Organisationen und Unternehmen, die einen Beitrag zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise leisten.

 

 

Wertentwicklung im 1. Quartal 2022 in Prozent

Aktienfonds (Risikoklasse 3)  Entwicklung
Ökoworld Growing Markets 2.0-6,05 %
Swisscanto Equity Fund Sustainable-6,31 %
B.A.U.M. Fair Future-11,59 %
Ökoworld Ökovision Classic -13,04 %
Avesco Sustainable Hidden Champions-13,64 %
Mischfonds (Risikoklasse 2)  
Swisscanto Portfolio Fund Sustainable Balanced-5,44 %
GS&P UmweltSpektrum Mix-5,81 %
Ökoworld Rock 'n' Roll Fonds-13,09 %
Rentenfonds (Risikoklasse 1-2)  
Invest in Visions Mikrofinanzfonds+0,54 %
SEB Green Bond Fund -3,24 %
JSS Sustainable Bond EUR-5,24 %

Bitte beachten Sie folgende Hinweise:

Die vorstehenden Angaben und Informationen stellen weder eine Anlageempfehlung noch eine Einladung zur Zeichnung oder ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten dar. Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist kein Hinweis auf die zukünftig zu erwartende Wertentwicklung. Bei der Angabe historischer Wertentwicklungen sind die Erwerbskosten einer Einmalanlage (Handelsmarge) nicht berücksichtigt. Zusätzliche Kosten (z. B. Depotgebühr bei Fondssparverträgen) und Steuern auf Ebene des Anlegers wirken sich nachteilig auf die Wertentwicklung aus. Anlagen in Fremdwährungen unterliegen direkt und indirekt Wechselkursschwankungen, die die Wertentwicklung positiv oder negativ beeinflussen können. Trotz sogfältiger Beschaffung und Verarbeitung von Informationen übernimmt die UmweltBank keine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der bereitgestellten Informationen.

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