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Ferienzeit ist Sonnenzeit – wichtig bei allen Ausflügen in die Natur: Den Sonnenschutz nicht vergessen! Dabei ist zu bedenken, dass nicht jeder Sonnenschutz wirksam und gleichzeitig gut für die Umwelt ist. Aus diesem Grund wollen wir hier über nachhaltigen Sonnenschutz informieren. Hier erfahren Sie, ob Sonnencreme umweltfreundlich ist und wo die Unterschiede bei den Sonnenschutzmitteln liegen.
Welche Arten von Sonnencreme gibt es?
Grundsätzlich sind Sonnencremes mit chemischem und mineralischem UV-Filter zu unterscheiden. Bei beiden sorgen Filter dafür, dass die UV-Strahlung der Sonne für die Haut länger aushaltbar wird. Üblicherweise übernehmen diesen Part chemische UV-Filter, die der Standard auf dem Markt sind. Die Inhaltsstoffe dieser Creme-Varianten sorgen dafür, dass sie besonders schnell einziehen – das macht sie so beliebt. Die Alternative ist der mineralische UV-Filter, bei dem kleinste Partikel der Stoffe Titandioxid oder Zinkoxid auf der Haut physikalisch gegen die Strahlung wirken. Erkennbar ist der mineralische Schutz durch den zurückbleibenden weißen Film auf der Haut. Beide Arten sind meist in verschiedenen Ausführungen von Lichtschutzfaktoren erhältlich.
Auch wichtig zu wissen: Die eingesetzten Filter sollten sowohl vor UVA- als auch vor UVB-Strahlen schützen – hierbei auf die richtigen Siegel auf der Creme achten. Die UVB-Strahlen der Sonne lösen den Sonnenbrand aus, während UVA-Strahlen unbemerkt zur Hautalterung beitragen. In den Cremes gilt die Kennzeichnung mit dem Lichtschutzfaktor (LSF) ausschließlich für die UVB-Strahlung. Das Siegel mit dem UVA-Schutz wird nur vergeben, wenn der UVA-Schutz ein Drittel des UVB-Schutzes beträgt. Bei Lichtschutzfaktor 30 beträgt der UVA-Faktor folglich 10.
Ist Sonnencreme (umwelt-)schädlich?
Die Kunststoffverbindungen, die sich in vielen Cremes befinden, gelangen von der Haut als Mikroplastik in die Umwelt und belasten dort Tiere und Pflanzen. Genauso können auch eventuelle Nanopartikel in den mineralischen Cremes der Umwelt potenziell schaden und ebenso über die Haut in den menschlichen Organismus gelangen. Besonders schädlich für die Natur ist allerdings der chemische UV-Filter Octocrylen: Der Stoff birgt Risiken für Gewässer, da er beispielsweise Korallen, Muscheln, Austern und Fische schädigen kann. Letztere beeinträchtigt er sogar bei der Entwicklung des Gehirns. Dieser und andere Bestandteile der Sonnenschutzmittel können außerdem hormonelle Auswirkungen haben und somit auch das menschliche Hormonsystem aus dem Einklang bringen.
Was macht nachhaltige Verpackung aus? Welche Alternativen gibt es?
Die Verpackung von Kosmetikartikeln trägt oft einen großen Teil zur Umweltschädlichkeit der Produkte bei: Die Plastiktube ist bekannt als Verpackung von Sonnencreme und verursacht letztendlich Mikroplastik, also Müll in unseren Meeren. Aber auch bei alternativen Verpackungen aus Glas oder Pappe werden viele Ressourcen verbraucht. In bestimmten Bio-Supermärkten, online oder in Unverpackt-Läden sind auch Cremes in Metalldosen oder als feste, unverpackte Produkte zu finden – diese haben oft eine bessere Umweltbilanz.
Der eigene ökologische Fußabdruck kann auch durch das Aufbrauchen der Cremes verkleinert werden. Solange sie noch wirksam sind, sollten sie verwendet werden.
Tipps
- Bei mineralischen Cremes nach Aussehen, Geruch und Konsistenz überprüfen, sonst 6-12 Monate haltbar
- Keine negative Veränderung bedeutet, der Schutz ist vermutlich ausreichend
- Bei älteren Cremes zur Sicherheit mehr Auftragen
- Chemische Cremes innerhalb von 12-24 Monaten aufbrauchen, sonst entwickeln sich gesundheitsschädliche Stoffe
Ist herkömmliche Sonnencreme oder mineralischer Sonnenschutz nachhaltiger?
Es gibt leider noch keine völlig unbedenklichen UV-Filter für die Umwelt in Sonnenschutzprodukten. Aus ökologischen Gesichtspunkten ist Naturkosmetik-Sonnenschutz mit mineralischem Filter besser, aber nur, wenn diese keine Nanopartikel enthalten. Beim Einkauf der nachhaltigen Sonnencreme ist es deshalb hilfreich, auf Hinweise wie „korallenfreundlich“, „keine Nanopartikel“, „zertifizierte Naturkosmetik“ und „biologisch abbaubar“ zu achten und selbst nochmal die Inhaltsstoffe zu checken. Natürlich ist zu erwähnen, dass diese Produkte meistens teurer sind als herkömmliche Cremes aus dem Discounter oder der Drogerie.
Allerdings sollte jede Creme – egal mit welchem Wirkstoff – immer gut einziehen, besonders weiß zu sein nach dem Eincremen bedeutet nicht automatisch, den größtmöglichen Schutz zu bekommen. Außerdem ist es immer besser sich im Schatten aufzuhalten als in der prallen Sonne. Letztendlich gilt: Jeder Sonnenschutz ist für die Haut besser als gar keiner und trotz Verwendung von Sonnencreme gibt es Möglichkeiten, die Natur zu schützen.
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