PV-Anlage: Kosten sinken, Förderung steigt

Die gute Nachricht zuerst: Der Preis für eine Solaranlage ist gefallen – und die Förderung hat sich zuletzt verbessert. „In den letzten 15 Jahren sind die Durchschnittspreise für eine schlüsselfertig installierte Solaranlage um 70 Prozent gesunken“, berichtet Carsten Körnig vom Bundesverband Solarwirtschaft. Gründe für die Preissenkung seien verbesserte Fertigungsmethoden, mit denen die Herstellung immer einfacher und schneller möglich sei. Hinzukomme, dass es immer mehr Anbieter gebe, die Photovoltaikanlangen vertreiben. Die Ampel-Koalition hat die Fördersätze für eingespeisten Solarstrom jüngst heraufgesetzt und PV-Anlagen zugleich von der Umsatzsteuer befreit. Die Bundesregierung will damit den Photovoltaik-Anteil an der heimischen Stromversorgung von derzeit gut 10 Prozent auf rund 30 Prozent in den kommenden zehn Jahren erhöhen.Nach dieser guten Nachricht geht es nun darum herauszufinden, was die eigene PV-Anlage kosten wird und welche Förderung für Photovoltaik bereitsteht. 

Kosten für Photovoltaik hängt auch von der Größe der Anlage ab

Was Ihre Photovoltaikanlage kosten wird, hängt stark von der Größe des zu versorgenden Hauses und der Dachfläche ab. Da kleinere Anlagen laut Verbraucherzentrale (VZBV) pro Kilowatt Leistung teurer sind als größere, sei es nicht die beste Variante, die PV-Anlage nur so klein zu planen, dass sie den Eigenverbrauch optimiert. Dass größere Anlagen meist lohnender sind, zeigt auch die aktuelle Photovoltaik-Studie der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin im Auftrag der Verbraucherzentrale NRW.

Diese kam zu dem Ergebnis, dass sich die Anschaffung einer Solaranlage für Eigenheimbesitzer:innen erst ab einer gewissen Größe lohne. Bei sehr kleinen Anlagen fallen die Kosten, die unabhängig von der Anlagengröße sind, mehr ins Gewicht, diese können unwirtschaftlich werden. Bei den typischen, größeren Anlagengrößen ist allerdings eine voraussichtliche Amortisation durch eingesparte Stromkosten und eingespeisten Strom ins Netz (Einspeisevergütung) nach 15 bis 20 Jahren der Regelfall. Das Fazit lautet also: Möglichst das gesamte Dach nutzen! Aber wie groß ist so ein Dach überhaupt? Um das herauszufinden, nehmen Sie sich die Baubeschreibung Ihres Hauses zur Brust oder lassen es von einer Fachfirma neu ausmessen. Als grobe Richtlinie können Besitzer:innen eines Einfamilienhauses mit einer durchschnittlichen Dachgröße von etwa 100 Quadratmetern rechnen. Auf ein Dach solcher Größe passen circa 60 Solarmodule. Daraus errechnet sich eine Nennwertgröße von rund 24 kWp (Kilowattpeak-Leistung). Zum Vergleich: Als übliche Größe für Privathaushalte hat sich eine Photovoltaikanlage mit 3 bis 10 kWp Leistung etabliert. 

Gut zu wissen: Das kostet Solarstrom

Für Einfamilienhäuser ist eine Photovoltaik-Anlage mit 3 bis 10 Kilowattpeak-Leistung (kWp) üblich. Die Solarstrom-Kosten liegen bei kleineren Dachanlagen zwischen 11 und 13 Cent pro Kilowattstunde (kWh), wie das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE errechnet hat. Zum Vergleich: Der Strom aus dem Netz kostet zwischen 30 und 48 Cent je kWh.

Kosten für die Anschaffung ermitteln – aber wie?

Das Dach ist geeignet? Die Entscheidung ist gefallen? Dann kommt es jetzt darauf an, die PV-Kosten im Blick zu behalten. Detaillierte Angaben sind nicht möglich, doch grob lässt sich schätzen, dass die Kosten pro kWp zwischen 2.000 und 2.800 Euro liegen. Eine Photovoltaikanlage mit beispielsweise 3 kWp würde dann entsprechend mit circa 6.000 bis 8.400 Euro zu Buche schlagen. Die Kosten verstehen sich als Bruttopreise, denn der Bund fördert die Anschaffung von PV-Anlagen ab 2023 dadurch, dass die Mehrwertsteuer zum 1. Januar dieses Jahres auf null Prozent gesenkt wurde.

Wie hoch die Kosten für Photovoltaik tatsächlich sind, hängt ferner davon ab, für welche PV-Anlagenvariante Sie sich entscheiden – und ob Sie zusätzlich in einen Batteriespeicher investieren. Die Kosten für einen solchen Speicher liegen immerhin auch in vier- bis niedriger fünfstelliger Höhe. Das sind hohe Zusatzkosten – die sich aber lohnen können: Ein Akku für Photovoltaikanlagen kann den produzierten Ökostrom speichern, sodass es möglich ist, ihn zu einem späteren Zeitpunkt zu verbrauchen – unabhängig von Wetter und Sonneneinstrahlung. So lassen sich Kosten für externe Stromanbieter sparen. Außerdem können Sie überschüssigen Strom in das öffentliche Netz einspeisen, sodass Sie von der Einspeisevergütung profitieren. Doch Vorsicht: Die Einspeisevergütung sinkt (für Anlagen ab August 2022 erst wieder ab dem Jahr 2024). Das sollten Sie bei der Planung der Photovoltaikanlage und der Kosten-Abschätzung bedenken.  

 

Mit Förderungen die Kosten senken

Die öffentliche Förderung von Photovoltaik ist eine gute Chance, die Investitionskosten zu senken. Eigenheimbesitzer:innen profitieren von Fördermitteln, die Bund, Ländern oder Kommunen zur Verfügung stellen. „Auf Bundesebene erfolgt eine Förderung durch die Einspeisevergütung im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes“, erklärt Carsten Körnig vom Bundesverband Solarwirtschaft e. V. Eine Übersicht über die Förderung von Photovoltaik finden Sie in der Förderdatenbank des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi). Wichtig zu wissen: Bei der Förderung von Photovoltaik gibt es in der Regel die Voraussetzung, dass ein Batteriespeicher installiert wird.

Gut zu wissen: Förderung von Photovoltaik

Beantragen Sie eine Förderung von Solaranlagen unbedingt, bevor Sie mit der Umsetzung Ihres Photovoltaik-Projekts beginnen. Es kann Ihnen sonst passieren, dass Sie die entsprechende Finanzierung oder den Zuschuss nicht erhalten.

Wann amortisiert sich eine Photovoltaikanlage?

Wenn die Finanzierung steht und Förderungen beantragt sind, fragen sich viele, wann sich die Investitionskosten amortisiert haben – denn die Investition lohnt sich natürlich nur dann, wenn die Kosten für die Photovoltaik in einem absehbaren Zeitraum wieder eingespielt werden können.

Um die Amortisation abschätzen zu können, lassen sich die Ausgaben für eine Photovoltaikanlage mit den Einnahmen wie folgt gegenüberstellen:

Ausgaben:

  • Investitionskosten (Kauf der Solarmodule, Kleinteile, Abnahme- und Zählergebühren, Installationskosten)
  • Laufende Kosten (Versicherungskosten, Betriebskosten, Stromverbrauch, Wartung, Reparatur)
  • Eventuell Zinszahlungen

 Einnahmen:

  • Erwarteter Solarstromertrag plus Einspeisevergütung
  • Eingesparte Stromkosten bei Eigennutzung des Stroms im Vergleich zu öffentlichem Netz
  • Eventuelle Förderungen

Das Zwischenergebnis wird dann durch die aufgrund der garantierten Einspeisevergütung erzielbaren Jahreseinnahmen minus der jährlichen Auslagen geteilt. Das Endergebnis gibt an, wann aus dem Ausgabeüberhang ein Einnahmeüberschuss wird.

Sie können davon ausgehen, dass die PV-Anlage-Kosten nach 15 bis 20 Jahren wieder eingespielt sind.

 

Tipp: Wer es genauer wissen möchte, kann mit dem Photovoltaik-Rechner der Stiftung-Warentest die Rendite der eigenen Photovoltaikanlage ermitteln.    

Gut zu wissen: Kosten für die Erzeugung von Solarstrom

Laut der Studie des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE entstehen bei PV-Anlagen je nach Anlagentyp und Einstrahlung Stromgestehungskosten (Kosten für die Erzeugung) zwischen 3,1 und 13 Cent pro kWh (ohne Mehrwertsteuer). Diese Kosten liegen deutlich unter den Kosten für Netzstrom.

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